SPD-Kandidat Schneider: Das sind seine Pläne für Burghausen
Realistische Politik statt Luftschlösser
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Von Jens Zimmermann
Burghausen – SPD-Kandidat Florian Schneider stellt in seinem Wahlkampf um den Bürgermeisterposten in Burghausen den Menschen in den Mittelpunkt. Dabei gibt es auch Kritik an
einen Vorschlag eines anderen Kandidaten. Unter dem Motto "realistische Politik statt Luftschlösser" hat Schneider die Bürger zu seiner Wahlveranstaltung geladen.
„Ich würde das gerne machen. Ich habe dazu die Kompetenz, die wirtschaftliche Kompetenz durch meinen aktuellen Beruf als Geschäftsführer von Elektro Kreutzpointner. Und ich habe, glaube ich, das
richtige Gefühl dazu“, so Florian Schneider über seine Kandidatur. Wenn er das Vertrauen der Bürger geschenkt bekommt, verspricht der 47-Jährige, dass er sich für eine Stadt für alle Menschen
einsetzen wird. Über 450 Bürger, und damit mehr als es Sitzplätze gab, waren am Mittwochabend in den Bürgersaal gekommen, um die Ideen von Schneider anzuhören.
Der soziale Aspekt habe Burghausen die letzten 30 Jahre ausgezeichnet. Trotz der Bedeutung der Wirtschaft und der Weiterentwicklung stand der Mensch immer im Mittelpunkt. Diese Politik von
Bürgermeister Hans Steindl möchte Schneider allerdings auf seine Art mit eigenen Ideen fortführen. „Da gehört ein klarer Schnitt gemacht. Hans Steindl hatte den Posten dann 30 Jahre. Ab 1. Mai
mache ich es dann hoffentlich“, so Schneider.
Bildung bleibt ein zentrales Thema
Bildung habe Burghausen ausgezeichnet, egal ob Kindergärten, Grundschulen, Hochschulen oder technische Universitäten. „Das war ein Schwerpunkt der SPD und es ist ein Schwerpunkt, der noch nicht
fertig ist“, betont Schneider.
Der Platz in den Grundschulen sei zu klein und in die Jahre gekommen. Deshalb soll die Kammerer-Schule erweitert werden und beide Grundschulen modernisiert werden. „Da geht es um 15 Millionen
Euro. Das ist jetzt keine Kleinigkeit“, rechnet Schneider vor. Auch das Laborgebäude für den Campus Burghausen beanspruche schätzungsweise zehn bis 15 Millionen Euro. Doch beide Investitionen
seien für die Bildung in Burghausen ein wichtiger Schritt und Kernaufgaben der Stadt.
Auch die Jugend will der SPD-Kandidat weiter fördern. Zwar gebe es bereits einige gute Projekte wie das neue Jugendzentrum. Allerdings müsse da auch mehr von dieser Altersgruppe kommen.
Initiativen würden unterstützt werden, doch die Ideen müssten von der Jugend kommen. „Ebenso kann man auch über eine Disko nachdenken. Das ist allerdings nicht Aufgabe der Stadt, diese zu
betreiben“, so Schneider. Eine interessante Idee sei es, das alte Volksbank Gebäude in eine Mensa für die FH und einen Club umfunktionieren. Dieses Projekt würde Schneider gerne
unterstützen.
Neues Altenheim sorgt für Diskussionen
Ein neues Altenpflegeheim für knapp 60 Personen mit modernem Konzept stehe er offen gegenüber. Die Bewohner sollen sich dort wie Zuhause fühlen. Dafür sollen diese beim Kochen helfen können oder
im Garten mithelfen. Ein möglicher Standort sei die Napoleonshöhe, aber auch an der Della-Croce-Straße. Die Senioren könnten dabei aber jederzeit in die Natur.
Einem Vorschlag eines anderen Kandidaten, das Altenheim auf ein Einkaufszentrum zu errichten, hält Schneider für falsch. FDP-Kandidat Klaus Schultheiss würde gerne die ursprünglich geplante Mall
am Salzachzentrum mit einem Altenheim inklusive Dachgarten realisieren. „Das ist aus meiner Sicht verkehrt gedacht. Die Bedürfnisse der Senioren werden dabei nicht erfüllt“, glaubt
Schneider.
„Die Karten sind neu gemischt“, so Schneider über das Salzachzentrum, nachdem die Stadt die Verträge mit dem Investor aufgelöst hatte. Man müsse mit dem Investor reden und eine Lösung finden.
Doch viele Lösungen seien nicht von heute auf morgen zu erreichen. Es gebe genügend Baustellen in der Neustadt, die angegangen werden müssten, um die Aufenthaltsqualität der Bürger zu
verbessern.
Mobilität erfordert Umdenken
Dabei spiele die Mobilität eine entscheidende Rolle. „Wir müssen uns auf den Weg machen, denn wir können den Verkehr in der Stadt nicht plötzlich reformieren. Dazu braucht es ein Umdenken“,
schildert der SPD-Kandidat. Dazu gehöre Radwege zu erschließen, besonders in der Neustadt, und eine bessere und kürzere Taktung des City-Busses mit optimierten Linien. Etappenweise soll der
öffentliche Nahverkehr kostenlos werden.
Zudem hat sich Schneider gegen ein Parkdeck in der Zaglau ausgesprochen. Günstiges Wohnen und die Industrie soll auch mit ihm als Bürgermeister weiter gefördert werden. „Ich kann es. Ich weiß,
dass ich das richtige Gefühl für Burghausen habe. Ich kann ihnen nicht auf jedes Problem eine sofortige Lösung anbieten. Aber ich verspreche, ich werde es ehrlich angehen, ich werde es
transparent angehen. Dafür trete ich an, dafür möchte ich Bürgermeister werden“, so Schneider abschließend.
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